Montenegro 2019

Endlich sind wieder einmal alle Grappas gemeinsam unterwegs. Vom 18.5. – 28.5. geht es nach Montenegro. Die Routen sind geplant und vorbereitet.

18.5.
Endlich geht es los. Treffpunkt ist in Mattersburg und fast pünktlich um 9:03 setzen sich 6 Grappas in Bewegung Richtung Kroatien. Bis Zagreb bleibt es trocken, aber dort erwischt uns doch noch der Regen. Die letzten 45km sind dann nass. In Karlovac sind wir dann komplett. Günther wartet im Hotel schon auf uns. 414km

19.5.
Bei der Abfahrt herrscht noch ziemlicher Nebel. Der lichtet sich dann aber. Das erste Highlight ist dann die Fahrt über den Velebit, mit dem ersten Blick auf das Meer. In Karlobag ein kleines Mittagessen. Danach müssen wir aber unser Regengewand anziehen, da es in unserer Richtung ziemlich düster aussieht. Aber ein weiterer Höhepunkt folgt noch. Die Jadranska magistrala. Die kroatische Küstenstrasse. Eine Traumstrasse am Meer entlang. Dann wird es aber nass bis Biograd. Noch ein Espresso, dann das letzte Stück bis Sibenik im Trockenen. Hotel Ivan. 376km

   

20.5.
Regensachen oder nicht? Das ist die Frage vor der Abfahrt heute. Wir entscheiden uns für nicht. Aber nur bis Trogir. Dann müssen wir doch. Bei der Fahrt durch Split regnet es ziemlich heftig. Bis Makarska sind die Straßen noch nass, aber dann bleibt es trocken bis Dubrovnik. Wir kommen im Hotel Vimbula, ein paar Kilometer ausserhalb der Stadt an. 280km

   

21.5.
Heute starten wir wieder ohne die Regensachen anzuziehen. Wetter sieht soweit gut aus. Unser geplanter Grenzübertritt nach Montenegro auf einer kleinen Nebenstraße wird uns verwehrt, da hier die Grenzstation umgebaut wird und somit auch die Straße gesperrt ist. Also zurück auf die Hauptstraße D8. Um 10:35 erreichen wir die Grenze, brauchen dann aber über 30 Minuten bis wir endlich im Land sind. Neben dem Pass wird hier auch noch der Zulassungsschein und die grüne Versicherungskarte verlangt und kontrolliert. Dann gönnen wir uns in Herceg Novi ein Getränk mit Aussicht auf den Anfang der Bucht von Kotor. Von der höher gelegenen Straße hat man immer wieder einen tollen Blick auf die ganze Bucht. Über die Risan-Höhenstraße (die geht gerade noch als ’nicht-offroad‘ durch weil sie asphaltiert ist, aber sehr schmal und rumpelig, beinahe ohne Abgrenzungen zum Abgrund ) gelangen wir dann aber wieder auf die Straße direkt am Wasser entlang. Bei Kotor machen wir dann Mittagspause, bevor es weiter bis Budva geht. Nach dem Zimmerbezug folgt noch eine Nachmittagsrunde. Ausserdem war heute der erste Tag ohne Regen! Und heute ist Unabhängigkeitstag in Montenegro. Hotel Budva. 165km + ???km

22.5.
Von Budva fahren wir entlang der Küste bis Ulcinj. Bei der kurzen Pause hier, sehen wir zum ersten Mal wieder klaren, blauen Himmel. Und richtig warm ist es auch. Dann begeben wir uns ins Landesinnere, mit einem Stopp am Aussichtspunkt am Skadarsko- oder Shkodra-See. Hier sind wir nur ca 300m von der Grenze zu Albanien entfernt. Der weitere Weg führt über eine ziemlich schlechte Straße bis zur Mittagspause, wo wir unsere Motorräder direkt vor der Einfahrt zu einer Polizeistation parken. Der Polizist meinte es ist ok. Nächster Fotostopp dann bei Rijeka Crnojevica (Seerosenteppich). Sieht aus wie der Horseshoe-Bend beim Colorado River. Durch Podgorica erreichen wir dann irgendwann doch noch unser Hotel in Mojkovac.
Hotel Resort Gacka
286km

 

23.5.
Unser heutiger erster Stopp liegt 45km entfernt vom Hotel an der Tara-Schlucht, dem größten Canyon in Europa. Wir wollen Zip-Line versuchen. An einem Seil entlang quer über die Schlucht. Dort angekommen, werden wir schon von einem der Anbieter hier angesprochen. Mit € 20,-/Person sind wir dabei. Weil wir aber mehrere sind, zahlen wir nur € 15,-. Dann werden wir noch kurz instruiert und in den Sitzgurten festgeschnallt. Und los geht es, 825m lang, 120m über dem Fluss. Ein kurzes Vergnügen, aber auf jeden Fall empfehlenswert. Von hier sollten wir dann als nächstes zu einer Staumauer gelangen. Aber nur über einen unbefestigten Weg. Ein paar Kilometer fahren wir über eine Weide, bis in einen Obstgarten. Die Mauer finden wir erst nach dem Ende des Weges, nach ein paar Schritten Fußweg. Wieder zurück auf Asphalt, trennen wir uns, da der Offroad-Teil der Grappas noch einiges an Schotter-KM fahren möchte. Michi und ich, Günther hat uns schon vor dem Staumauerabenteuer verlassen, machen uns auf den Weg zurück zum Quartier. Unterwegs treffen wir Günther wieder, und die letzten 10km dürfen wir dann auch die Regensachen wieder anziehen. Robert, Franz, Frank und Ewald nehmen unterdessen von Vrulja aus die „Land und Leute“-Route nach Kosanica, eine rd. 25 km lange, fahrtechnisch anspruchslose Schotterstraße, die durch eine sanfte Hügellandschaft führt. Etwas knifflig ist nur eine letzte, steilere Abfahrt, die wir uns mit einer Kuhherde teilen müssen. Die geplante zweite Offroad-Strecke („Almenpanorama“) fällt leider dem Schlechtwetter zum Opfer!
191km/240km

24.5.
Erstes Ziel des heutigen Tages ist wieder die Tara-Schlucht. Aber diesmal nur zu diversen Aussichtspunkten. Von einem dieser Punkte gibt es eine Offroad-Strecke bis zum Flussufer hinunter. Günther verlässt uns hier dann, der Rest macht sich auf den Weg ins Tal. Alfi und Michi kehren dann nach ca. 2km um. Beim Aussichtspunkt warten wir noch ein Weilchen auf die Anderen, beschließen aber dann, die geplante Runde weiter zu fahren. Auf dem Sedlo-Pass (1907m) treffen wir Günther wieder. Die Weiterfahrt bis Pluzine ist von hier leider nicht möglich, da einige Schneewächten über die Straße gerutscht sind und diese nun erst geräumt werden muss. Also eine etwas größere Runde. Bei der Mittagspause stoßen dann auch die Abenteurer wieder zu uns. Der Ausflug unserer Offroad-Fraktion (29 km Piste zum Tara-Ufer und zurück) erweist sich als recht herausfordernd: Kurvenreich, zum Teil sehr steil, grobsteinig und auch über sehr rutschige, gatschige Passagen, geht es von rd. 1500 m Seehöhe zur türkisfarbigen Tara auf etwa 600 m hinab. Unten angekommen, erhalten wir statt Getränken und einer kraftspendenden Jause, vom ‘Ranger’ eine Rechnung über je EUR 3,– p.P., die Eintrittsgebühr für den Durmitor-Nationalpark, präsentiert. Gemeinsam fahren wir dann noch auf einen Aussichtspunkt oberhalb des Sees bei Pluzine, bevor wir unser Nachtquartier ansteuern. Zum Abendessen machen wir einen kleinen Spaziergang zum Restaurant Zvono.
B&B Konak in Pluzine
222km

25.5.
Bei herrlichem Sonnenschein verlassen wir Pluzine und nehmen Kurs auf Niksic für einen Tankstopp. Dann folgt die Auffahrt zum Kloster Ostrog. Eines der bedeutendsten Klöster der serbisch-orthodoxen Kirche. Es ist eindrucksvoll in eine Felswand gebaut und schon von weitem zu sehen. Nach einer Mittagspause im Irgendwo trennen sich unsere Wege wieder einmal. Die Offroader nehmen die Kriegsallee in Angriff, der Rest bleibt auf der Straße und rollt Richtung Grenze zu Kroatien. Nachdem wir Montenegro nun wieder verlassen haben, fahren wir auf den Hausberg von Dubrovnik, den Srd. Von hier hat man einen tollen Ausblick über die Stadt. Noch einen Espresso, und wir landen wieder im Hotel Vimbula, nahe Dubrovnik. Von der Offroad-Abteilung ist noch weit und breit keine Spur. Kein Wunder, erweist sich die heute gefahrene Piste („Kriegsallee“, rund 20 km) vom Schwierigkeitsgrad her als die herausforderndste unserer Reise! Die alte, zur Renaturalisierung freigegebene ehemalige Militärstraße beginnt bei der Ruine des einst stärksten Forts des Orjen. Trotz reduziertem Reifendruck verlangt der oft sehr steinige, felsige und steile Weg all unser Können ab. Kurz vorm Scheitelpunkt auf 1600 m, etwa der Hälfte der Strecke, glauben wir schon , umkehren zu müssen: Der Untergrund des alten Weges ist zu rund 3/4 weggebrochen – heißt, dass statt der einspurigen Piste nur mehr knapp mehr als ein halber Meter breiter Pfad auf einer Länge von knapp 8 m vorhanden ist. Und links und rechts davon gehts auch noch rd. 5 m, fast senkrecht, runter! Da sich ein alter Teil der Militärstrecke auch nicht als Alternative anbietet, sichern schlussendlich jeweils 2 Personen Motorrad samt Fahrer beim Überqueren der Engstelle ab. Die Anstrengungen dieses Offroad-Tages waren dann beim traumhaften Sonnenuntergang am Srd (Hausberg von Dubrovnik) aber rasch wieder vergessen!
254km

26.5.
Der erste Versuch, über die Grenze nach Bosnien zu kommen gelingt heute nicht, da der Grenzübergang abseits der Hauptstraße nur für ‚local people‘ bestimmt ist. Also wieder hinunter auf die Jadranska magistrala, über die Grenze und dann Richtung Norden. Erster Stopp ist in Medjugorje, einem Wallfahrtsort. Einige machen den Aufstieg zur Marienstatue, der Rest bleibt im Cafe sitzen. Es setzt leichter Regen ein, der dann aber wieder aufhört. Zumindest vorerst. Dann weiter nach Mostar. Nachdem wir dann endlich einen Parkplatz gefunden haben, machen wir in der Nähe der berühmten Brücke von Mostar unsere Mittagpause. Danach haben wir noch 130km bis Sinj, die wir aber im Regen zurücklegen müssen. Hotel Alkar.
308km

27.5.
Da wir heute trotz Regen schon um 13:30 Uhr unser geplantes Ziel in Kralovac erreichen, entscheiden wir noch bis Maribor, Günther gleich nach Kufstein, weiter zu fahren. Hotel Tabor.

446km

28.5.
Die Heimfahrt von Maribor wird dann auch noch ziemlich nass. Bis Graz sind zwar die Straßen nass, aber von oben kommt nicht viel mehr. Das ändert sich dann aber. Von Graz bis zum Wechsel regnet es dann so richtig. Mehr als ein Tankstopp und dann noch die Verabschiedung bei Zöbern ist da nicht mehr drin.

Alles in allem war es eine tolle Tour. 3200km, keine Ausfälle diesmal. Immerhin EIN ganzer Tag ohne Regen. Aber für das Wetter können wir leider nichts.

Danke Jungs für die Planung, Führung, Organisation und die Kameradschaft!

Montenegro-Trailer von Ewald!

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