Samstag, 14.9.2019:
Schon zeitig in der Früh macht sich die kleine offroad-Abteilung der ‚Grappa’s on Tour‘ (G.o.T.) auf den Weg, um nahe Resita / Reschitz für rund eine Woche Enduro zu wandern.
Treffpunkt in Mattersburg für Franz, Ewald und Frank
Unsere Anreise führt uns beim Grenzübergang Moschendorf (Burgenland) nach Ungarn.
Zu Mittag in Keszthely / Balaton / Ungarn
Nach dem Mittagessen geht es nach einer (ungeplanten) kurzen, aber heftigen Schottereinlage nach insgesamt rund 530 km zu unserem Hotel in Szeged (HU), das auf Grund der RedBull AirPower Szeged sehr großen Besucherandrang hat.
Unser Hotel / Abendspaziergang an der Theiß
Sonntag, 15.9.2019:
Nach rd. 270 km und ohne besondere fahrtechnische Ansprüche erreichen wir unser Quartier in Gărâna / Wolfsberg (RO). Unsere Zimmer für die nächsten Tage in den ‚Heimatstubn‘ (Pensiunea Raza de Soare / Pension Sonnenschein) sind schnell bezogen und so können wir noch kurz die wunderschöne nähere Umgebung gleich auf ihre ‚Fahrtauglichkeit‘ hin prüfen! Ergebnis: Ideal als Einstieg für die kommenden Tage, zum Teil aber durchaus herausfordernd angesichts unserer längeren Offroadabstinenz und Schwere unserer Räder!
Viel Gegend nahe Gărâna
Montag, 16.9.2019:
Sonnenaufgang vor unserer Pension
Der heutige Tag verspricht sehr viel Sonnenschein! Für unseren ersten Schottertag wählen wir die Route ‚Forstweg‘ von Cuptoare nach Anina / Steierdorf. Der rd. 35 km lange Forstweg erweist sich zum Auftakt als ideal, da nicht besonders anspruchsvoll.
Kurze Rast am ‚Picknickplatz‘ ca. bei der Hälfte des Weges
Abstecher zur Staumauer endet leider irgendwo im Wald ohne Aussicht auf den schönen Bergsee Marghitas
Zwei Steirer (Franz und Ewald) in Steierdorf
Nach dem Mittagessen (Mititei und Pommes) in Anina wollen wir auf dem Weg zurück in unsere Pension die Strecke ‚Aussichtspunkt‘ mitnehmen. Der Wald- und Grasweg hat eine Länge von ca 18 km.
Am Weg zum Aussichtspunkt
Die Natur muss immer dabei sein
Highlight sollte hier die Aussicht par excellence vom ‚Hausberg‘ der Stadt Resita sein. Aber ein sehr steiler Anstieg mit tief ausgewaschenen Spurrinnen machte es leicht, folgende Entscheidung zu treffen: Umkehren und Asphalt nach Gărâna nehmen.
Dienstag, 17.9.2019:
Da die Wettervorhersage für den Mittwoch nicht besonders gut ist, entschließen wir uns, den Höhepunkt unserer Offroad-Woche, den ‚Offroadtraum – Königsweg zum Gipfel Tarcu‘, heute schon zu fahren. Die 42 km lange Strecke führt von Valea Timisului zu den Wetterstationen Cuntu und Tarcu und endet an der Kreuzung zur DJ608A, die ins 1800 m hohe Schigebiet ‚Parcare Muntele Mic‘ führt. Laut Beschreibung handelt es sich dabei um die Königsetappe dieser Gegend, ‚die das Herz jedes Offroadfahrers höher schlagen lässt!‘ Als weitere Attribute sind angeführt: ‚landschaftlich betörend schön, …. traumhaft, …‘ aber auch: ‚fahrtechnisch anspruchsvoll, … Geröllpassagen & steile Abschitte, …, Tagesausflug, …‘ fehlen nicht!
Gleich zu Beginn geht’s in knackigen Serpentinen anständig bergauf
Kurze Erholphase
Falsche Spur gewählt: Nur mit Hilfe konnte die feststeckende BMW wieder flott gemacht werden
Grandiose Ausblicke und Almen mit Pferden
Aber beim ‚Steckenbleiben‘ allein sollte es nicht bleiben: Nach einem schwierigen Abschnitt voll Geröll, mit starken Gefällen und Steigungen, Unebenheiten (Wurzeln, Felsplatten, …), machte uns noch eine umgestürzte Buche ein Weiterkommen am vorgegebenen Weg unmöglich. Auf der Suche nach einer Umfahrungsmöglichkeit kommt uns eine Gruppe Deutscher Endurofahrer entgegen, die uns aber dringend abraten, mit unseren schweren Reiseenduros weiterzufahren. Die nächsten Kilometer würden Geröllpassagen enthalten, die an Länge und Steilheit stark zunehmen. Sie schlagen vor umzukehren, sofern wir nicht in dieser Wildnis campieren wollen (mittlerweile ist es bereits Nachmittag). Sicherheitshalber geben sie uns auch noch eine Adresse / Telefonnummer, an / auf der sie heute noch von uns Bescheid bekommen wollen.(!) Nach ihrer Verabschiedung brauchten wir auch gar nicht mehr lange für unsere Entscheidung: Umkehren (trotz der bisher sehr herausfordernden Abschnitte)!
Bergauf oder bergab: Beides hat seine Tücken
Das Ärgste ist geschafft, jetzt erfreut die Aussicht
An der angegebenen Adresse im Tal treffen wir dann die Deutschen Enduristen wieder und werden von ihnen auf ein Cola eingeladen. Bei einer kurzen und netten Plauderei erfahren wir noch, dass sich einer von ihnen nach unserem Treffen am Berg bei einem Sturz leider an der Schulter verletzt hat. Wir hoffen, dass hoffentlich nichts Ärgeres passiert ist, wünschen noch gute Besserung und machen uns dann auf den Heimweg zur Pension!
Vorm Garagenbier noch kurz einen Abstecher zum Schilift von Gărâna oder doch Gărîna?
Ronița, die Pensions‚chefin‘, verwöhnt uns dann am Abend noch mit Papanași
Mittwoch, 18.9.2019:
Das Wetter hält, was die App versprochen hat: Am Vormittag stark bewölkt mit leichtem Niesel! Also vertreiben wir uns vorerst die Zeit mit einem Kartenspiel (Level 8)! Danach machen wir Packerl für die 12 Kinder im Caritasheim Timișoara! Es war die Idee von Franz, bei der Rückreise dort vorbeizuschau n und den Kindern Geschenke zu übergeben. Franz hatte im Vorfeld der Reise schon alles organisiert und besorgt!
Für die Kinder im Caritasheim Timișoara
Der Nachmittag steht wieder im Zeichen des Schotters: Nachdem sich Regen samt Bewölkung verziehen, fahren wir die Tour ‚Von See zu See‘! Der 32 km lange Forstweg führt von Văliug / Franzdorf an den Stauseen Lacul Breazova und Lacul Secu vorbei und ist fahrtechnisch anspruchslos. Sowas tut gut nach der gestrigen Herausforderung!
Pause am Lacul Secu
Vor der Rückkehr in unsere Pension fahren wir noch den ersten Teil der Strecke ‚Höhenweg‘, die von Brebu Nou nach Teregova führt. Über die Staumauer des Sees Trei Ape hinweg führt der Forstweg großteils durch den Wald (kaum Ausblicke), ist zum Teil gut in Stand gehalten und bis auf längere Sandpassagen anspruchslos. Bei einer kurzen Pause gesellt sich ein Deutscher Biker zu uns, der beruflich dort in der Nähe beschäftigt ist und sich ad hoc für eine kurze Ausfahrt entschieden hat!
Wieder herrliches Wetter bei einer Pause am ‚Höhenweg‘
Die restliche Zeit bis zum Abendessen nutzen wir für eine kurze Erkundung jenes Weges, der am Dorfende Richtung Norden weitergeht. Er führt uns auf eine Anhöhe, auf der ein riesiger Sendemast (Antenne) aufgestellt wurde.
Im Abendlicht auf der Anhöhe bei Gărâna
Donnerstag, 19.9.2019:
Gărâna-Impressionen und Pensions-Terrasse
Für den letzten Tag haben wir uns eine Fahrt nach Linden….? ehhh… Linden…fels?, …berg?, …tal?, …burg?, ahhhh: LINDENFELD entschieden! 😉 Lindenfeld ist eine aufgegebene Böhmersiedlung, die von Wanderhirten und auch von Sommerfrischlern in Besitz genommen wurde / wird. Dazu orientieren wir uns an der Route ‚Schotter pur‘, die von Brebu Nou nach Buchin führt. Wir werden Lindenfeld aber von Buchin aus an- und danach wieder nach Buchin zurückfahren! Grund für die Änderung sind die in der Routenbeschreibung angeführte Textpassage: ‚Nach einem Holzkreuz führt der Weg mit losen Steinen steil bis zum verlassenen Dorf Lindenfeld bergab‘ sowie unsere Erfahrungen – speziell jener des ‚Offroadtraums‘ vom Dienstag! Dadurch fällt zwar ein Großteil des heutigen Schotteranteils weg, sollte uns aber Zeit für eine weitere Fahrt, nämlich zum 1800 m hoch gelegenem Schigebiet ‚Parcare Muntele Mic‘, bringen.
Impressionen aus und nahe der Böhmersiedlung Lindenfeld
Bauer Pietro nahm bei einer Pause sofort Kontakt mit uns auf und berichtete von seinem Motorradunfall, der ihm etliche Vorderzähne gekostet hat
Der Weg nach und von Lindenfeld ist ohne gröbere Schwierigkeiten, einzig längere sandige Abschnitte sind zu meistern. Und die asphaltierte DJ608A ins Schigebiet ‚Parcare Muntele Mic‘ erweist sich als Kurvenorgie schlechthin mit null Verkehr.
Schigebiet ‚Parcare Muntele Mic‘ mit grandiosem Weitblick und dem ‚Crucea de Fier‘
Da uns bis zum Abendessen wieder mal etwas Zeit zur Verfügung steht, wird der bisher etwas zu kurz gekommene Schotteranteil durch eine Querfeldein-Fahrt um Gărâna aufgebessert!
Blick auf unsere Pension von der vis-à-vis-Seite aus
ohne Worte
Rumänische Köstlichkeiten, von Ronița und Küchengehilfin zubereitet
Freitag, 20.9.2019:
Leider steht heute schon unsere Abreise am Programm. Wie schnell doch eine Woche wieder vorbei ist! Wie geplant, erreichen wir gegen Mittag das Caritasheim Timișoara.
Besuch Kinderheim der Caritas in Timișoara
Jetzt trennt uns nur noch eine Übernachtung in Ungarn von zu Hause. Die Suche nach einem geeigneten Quartier verläuft etwas zäh, da die Reisesaison bereits vorbei ist und etliche Hotels / Pensionen schon geschlossen haben. In Richtung grandiosem Sonnenuntergang finden wir dann spät – die letzten Kilometer legen wir bereits bei völliger Dunkelheit zurück – in Székesfehérvár / Stuhlweißenburg eine schöne Unterkunft! Streckenlänge: rd. 450 km!
Typisch ungarische Spezialitäten zum Abendessen
Samstag, 21.9.2019:
Der letzte Tag führt über Győr und Sopron / Ödenburg zum Grenzübergang Klingenbach. Eine Behinderung der Hauptzufahrtsstraße nach Sopron (Unfall?) mit endlosem Stau ermöglicht uns, noch eine kleine, aber schöne und kurvenreiche Umfahrungsstraße zu nehmen. In Siegendorf trennen sich schlussendlich unsere Wege. Tageskilometer: 250 km
Fazit: Schea woas – gut is g’oangan – großes Abenteuer! Ich glaub, die sehen uns bald wieder! 🙂
Hier gibt es auch noch einen Trailer der Reise von Ewald zu sehen!